Der Arena-Park in Gelsenkirchen-Schalke
Herzstück ist die Arena AufSchalke (Abb. 1), die von 1998 bis 2001 mit einem Investitionsvolumen von ca. 179 Mio. Euro erbaut wurde und nach der Glückauf-Kampfbahn und dem Parkstadion das dritte Stadion des Traditionsvereins FC Schalke 04 ist. Im Jahr 2005 wurde sie zur Veltins-Arena, als das Namensrecht auf 10 Jahre an die Brauerei C & A Veltins verkauft wurde. Die Anlage besitzt den UEFA-Status eines 5-Sterne-Stadions, so dass hier auch Endspiele der UEFA Champions League und des UEFA-Pokals ausgetragen werden können. Die Qualität der Anlage spielte eine besondere Rolle bei der Bewerbung Deutschlands um die Fußballweltmeisterschaft 2006.
Das Dach des Stadions kann bei Bedarf innerhalb von 30 Minuten geschlossen oder geöffnet, der Spielrasen mittels einer Hydraulik in drei bis vier Stunden aus dem Stadion heraus geschoben werden, wodurch die Bandbreite möglicher Nutzungen deutlich vergrößert wird. Als Multifunktionsstadion hat sich die Veltins-Arena mittlerweile eingereiht in die großen Veranstaltungsorte für Konzerte (u. a. Herbert Grönemeyer, Bruce Springsteen, U2, Robbie Williams, PUR), spektakuläre Opernaufführungen (z. B. Aida, Carmen, Turandot), Großpartys, Messen und andere Sportereignisse (Speedway, Biathlon). Bei einer überbauten Fläche von 40.981 m2 verfügt die Arena bei nationalen Fußballspielen über 45.175 Sitz- und 16.307 Stehplätze, bei Konzerten über bis zu 98.000 Steh- und Sitzplätze. In den ersten drei Jahren fanden statt der kalkulierten 81 Events 124 Veranstaltungen statt, die von über 6,7 Mio. Menschen besucht wurden (www.arena-auf-schalke.de). Neben Großveranstaltungen finden hier Tagungen, Jubiläen, Kongresse und Betriebsfeiern sowie standesamtliche und in der Stadionkapelle kirchliche Trauungen statt.
Im Jahr 2007 wurde für das mittlerweile Arena-Park genannte Gelände (Abb. 2) ein stadtgestalterisches Leitkonzept verabschiedet, das die aus dem Jahr 2001 stammende Rahmenkonzeption den neuen Entwicklungen angepasst hat (Stadt Gelsenkirchen 2006).
Der Arena-Park umfasst rund 120 ha und wird gegenwärtig am intensivsten durch die Veltins-Arena sowie durch ein Gesundheitszentrum und das Marriott-Hotel genutzt, die im Jahr 2006 auf dem Südkurvenplateau des Parkstadions entstanden sind. Nach dem o. g. Leitkonzept wird der Westteil des Geländes auch in Zukunft von der Sportnutzung dominiert. Nach Osten schließt sich zunächst eine Grünachse an, die den Buerschen Grüngürtel im Norden mit dem Grünzug entlang des südlich gelegenen Rhein-Herne-Kanals verbindet. Ihr folgen eine Reihe von Solitärbauten (Gesamtschule, Sportparadies, Katastrophenschutzzentrum) sowie als östlicher und südlicher Rahmen großflächige Parkplätze.
Das Leitkonzept entwickelt diese vorhandene Struktur weiter zu einer sinnvollen Mischung für Sport, Freizeit und Büronutzungen, die aber auch besondere Anforderungen an Wege- und Grünflächennetze und die verkehrliche Anbindung des Geländes stellt. An der östlichen Adenauerallee sollen dabei vier Baufelder kleinteilige Büronutzungen aufnehmen, die prominenten südlichen Ecksituationen sollen für größere Unternehmensansiedlungen genutzt werden. Insgesamt stehen für diese randlichen und für sportaffine Nutzungen im Innern des Geländes 141.500 m2 zur Verfügung. Für Parkflächen, die dabei entlang der Adenauerallee aufgegeben werden, soll auf dem Gelände des Katastrophenschutzzentrums Ersatz geschaffen werden.
Prägende Landmarke auf dem Gelände ist die Veltins-Arena, auf die ein allseitiges Wegenetz bezogen wird. Die Grün- und Freiflächen rahmen einerseits das Gesamtgebiet ein und unterstützen andererseits als vernetzter Park das Wegesystem in seiner Ausrichtung auf die Arena.
Der Arena-Park ist von den benachbarten Bundesautobahnen A2, A42 und A52 auf gut ausgebauten Routen zu erreichen. Auf dem Gelände und in seiner Nachbarschaft bestehen auf Großparkplätzen bis zu 13.500 meist kostenfreie Parkplätze. Die Anfahrt von Arenabesuchern in einem Zeitraum von bis zu drei Stunden gestaltet sich daher in der Regel ohne größere Störungen; besondere Anforderungen werden jedoch an ein Abflusskonzept von zeitlich deutlich kürzerer Dauer gestellt, um das umliegende Straßennetz nicht über zu beanspruchen. Neben dem Veranstaltungsverkehr wird sich in der Zukunft, meist zeitversetzt, ein von den übrigen vorhandenen Einrichtungen und den geplanten neuen Büronutzungen verursachter Verkehr entwickeln.
Weiterführende Literatur/Quellen
• | Stadt Gelsenkirchen (Hg.) (2006): ARENA PARK Gelsenkirchen, Städtebauliches Entwicklungskonzept. Abschlussbericht. Gelsenkirchen | |
• | Wehling, H.-W. (2002): Die kreisfreie Stadt Gelsenkirchen. In: Heineberg, H., A. Mayr, W. Seidel und K. Temlitz (Hg.): Die Emscher-Lippe-Region. Münster, S. 267–285 (= Städte und Gemeinden in Westfalen, Band 8) | |
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www.arena-auf-schalke.de |
Erstveröffentlichung 2007