In allen Naturräumen wurden Wiesen, Weiden und Magerrasen noch bis Ende der 1950er Jahre überwiegend extensiv genutzt. Die Intensivierung der Grünlandnutzung mit starker Düngung zeichnete sich seit den 1960er Jahren ab, mit der Konsequenz, dass viele ehemals blüten- und artenreiche Wiesen zunehmend verarmten, bis schließlich hochproduktive monotone, hochgedüngte Grasbestände ihren Platz einnahmen. Besonders drastisch geschah dies in den nordwesteuropäischen Tiefländern, wie z.B. in Dänemark, in den Niederlanden, in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und auch in Teilen von NRW. Hier findet noch immer sog. Grünlandumbruch statt, mit Umwandlung in Ackerland für die moderne Gras-, Raps- und Maisproduktion.
Eine Nutzungsintensivierung ergab sich auch dadurch, dass die moderne Milchwirtschaft eine hohe Qualität der Grünland-Silage und damit auch ein relativ hohes Düngungsniveau voraussetzt. Dazu sind heute frühe Schnittnutzungen zur Silagegewinnung sowohl für konventionelle wie für ökologisch wirtschaftende Milchviehbetriebe erforderlich. Viele Agrarprodukte sind auf den Märkten der Welt im Überschuss vorhanden, vor allem derzeit die Milch. Der Preisverfall für Agrarrohstoffe ließ in jüngster Zeit den Erlös der Landwirte auf ein unverantwortlich niedriges Niveau verfallen. Heute muss man in Europa beispielsweise den Milchbauern helfen, ihre Existenz zu sichern. Aber künstlich hochgehaltene Milchpreise helfen da auch nicht weiter (s. Beitrag Wittkampf).