Als um 1820 englisches Eisen preisgünstig auf den Markt drängte, reagierten die Eigentümer 1823 mit dem Bau eines modernen Schleifwerkes und eines neun m hohen
Kupolofens, dessen Zylindergebläse durch ein Wasserrad mit sechs m Durchmesser angetrieben wurde - nach Bewertung des Oberbergamtes eine vorzügliche und beispielhafte Anlage.
Der
Urhandriss 1830 zeigt die Lage der Eisenhütte am Hangfuß des Lingelscheids, in dem neben einer
Diabaslinse auch Eisenstein gebrochen wurde. Ein zwei km langer Obergraben in der Hüttenwiese leitete das Wasser des Gierskoppbaches zum Hüttengebäude. Am Wege nach Elleringhausen standen kleinere Gebäude der "Hüttenkaserne" für Berg- und Hüttenarbeiter, Köhler und Fuhrleute. 1854 wurde neben dem Hochofen ein neuer Kupolofen errichtet, dessen Gebläse nun unabhängig von der Wasserführung des Baches von einer Dampfmaschine angetrieben wurde. Damit verlagerte sich der Produktionsschwerpunkt von der Roheisenerzeugung zum Guss von eisernen Haushalts- und Heizgeräten.
Die Wärmeenergie lieferte nach einer Verknappung der Holzkohle um 1856 nunmehr die spätestens mit dem Eisenbahnbau 1872 günstiger angelieferte Steinkohle. Diese Phase der Umstellung mit der neuen Konkurrenz der Großanlagen aus dem Ruhrgebiet bedeutete für die meist verkehrsfern gelegenen sauerländischen Eisenhütten das wirtschaftliche Ende. Nachdem bereits 1890 der Verkauf von Eisenerz in das Ruhrgebiet unrentabel geworden war, wurde der Bergbau am Eisenberg 1916 eingestellt.
1866 ersetzten zwei Turbinen das Wasserrad, die mit der Reserve des neuen Hüttenteichs das Gebläse und das Pochwerk antrieben. Der Hüttenteich liefert heute das erforderliche Kühlwasser. Mit dem Anschluss der Olsberger Hütte an das elektrische Stromnetz im Jahre 1910 ersetzt die neue Antriebs- und Heizenergie endgültig die traditionellen Standortfaktoren Wasserkraft und Holzkohle und gewährleistet die Wettbewerbsfähigkeit der Olsberger Hütte. Roheisen und Eisenschrott speisen heute die Öfen.