Mehr als 1.100 Jahre wechselvolle Siedlungsgeschichte prägen die einstige Freie Reichs- und Hansestadt Dortmund bis heute. So fällt u.a. das Oval des durchgehend mit Bäumen bestandenen Straßenrings auf, der die heutige Innenstadt umgibt. Die als Wall bezeichnete, mehrspurige Straße markiert den Verlauf der ehemaligen Stadtbefestigung. Um 1200 entstanden, hatte sie fast 650 Jahre lang die Stadt beschützt, aber auch eingeengt. Nach Schleifen der Mauern im 19. sowie den Kriegszerstörungen im 20. Jh. wurde der Wall in der Wiederaufbauphase Standort für bedeutende städtebauliche Projekte. So entstanden in den 1950er Jahren am Südwall das Stadthaus, am Ostwall das Museum für moderne Kunst, das heutige Baukunstarchiv NRW, und 1966 das Stadttheater am Hiltropwall (Abb. 1). Nach und nach sind bis heute die aus städtebaulicher Sicht interessanten Filetstücke entlang des Walls für architektonisch und funktional bedeutende Gebäude weiter bebaut bzw. umgestaltet worden.
Seit 1994 begrenzt das Verlagshaus Harenberg City Center die Westseite des Bahnhofsvorplatzes (Abbn. 1 u. 2). Der niedrigere, spitz zulaufende Gebäudeteil mit dem Eingangsbereich betont auf originelle Weise den bogenförmigen Verlauf des Walls. Überragt wird dieser Komplex von einem 73 m hohen Hochhausblock.