Schlagwort Geschichte

Ortswüstungen in Westfalen

01.01.2009 Rudolf Bergmann

Wesentlichen Einfluss auf das Wüstungsgeschehen in Westfalen hatte die Pestepidemie des Jahres 1349, der eine Phase von Missernten und Hungersnöten vorausging. Diese Ereignisse lösten einen enormen Bevölkerungsrückgang aus. Aufgrund der sehr verschiedenartigen naturgeographischen Ausstattung der Agrarräume setzten Bevölkerungsbewegungen ein, die von Ungunsträumen in Richtung naturräumlich besser ausgestatteter Räume verliefen...

Schloss Brake – der Wandel vom Naturraum zum lippischen Regierungssitz

01.01.2009 Vera Lüpkes

So artifiziell das Schlossareal Brake heute erscheint, so "brach" lag es noch vor 800 Jahren, und bot dennoch gutes Siedlungspotenzial: Die Bega mäandrierte durch ein waldreiches Tal, nach Norden und Süden durch die sanft auf 130 Meter ansteigenden Hügel Bieberg und Holsterberg geschützt. Löss lagerte nur dünn an der Oberfläche, …

Hofwüstungen im Münsterland

01.01.2009 Rudolf Bergmann

Hofwüstungen zu lokalisieren, grenzt nahezu an die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Denn die flächendeckend zu begehenden Areale sind oft mehrere ha, hingegen die Fundareale meist nur 30 x 30 m² bis 50 x 50 m² groß. Dem ursprünglichen siedlungsgeographischen Forschungsstand zufolge sind das Münsterland und mit ihm …

"-heim"-Orte: Strukturelemente einer karolingischen Siedlungspolitik

01.01.2009 Rudolf Bergmann

Bestimmte Orte mit dem Siedlungsnamengrundwort "-heim" weisen in Westfalen ein auffälliges Verbreitungsmuster auf: Es sind Siedlungen, deren Ortsname eine Richtungsangabe enthält oder aus topografischen Merkmalen entlehnt ist. Räumlich sind bzw. waren derartige ländliche Siedlungen um einen Ort mit im Mittelalter herausgehobener Zentralitätsfunktion gruppiert, und sie bilden ferner Siedlungsinseln aus. Auffällig …

Historische Stadtstruktur und neue städtische Funktionen – ein Rundgang durch die Altstadt von Lemgo

01.01.2009 Winfried Meschede

Die mittelalterliche Stadt Lemgo kann man mit den Begriffen fürstliche Gründungsstadt mit planmäßiger Erweiterung und Fernhandelsstadt mit Zugehörigkeit zur Hanse charakterisieren. Lemgo wurde kurz nach 1190 von Bernhard III. zur Lippe gegründet. Hauptziel der nach dem Sturz Heinrich des Löwen 1180 einsetzenden zahlreichen fürstlichen Stadtgründungen war die Förderung von Handel …

Historische Glaserzeugung in Westfalen

01.01.2009 Rudolf Bergmann

Rund 50 Glashütten haben in Westfalen im Zeitraum vom Mittelalter bis um 1750 bestanden. Sie sind oftmals nur für kurze Zeit betrieben worden, zumeist bis die Holzvorräte im erreichbaren Umfeld aufgebraucht waren. Das waldreiche Weserbergland gehörte zu einer "Großregion" der Glasherstellung, die sich über angrenzende Räume Nordhessens und Südostniedersachsens erstreckte...

Mittelalterliche Landwirtschaft in Westfalen

01.01.2009 Rudolf Bergmann

Die mittelalterliche Landwirtschaft in Westfalen war entsprechend der verschiedenartigen naturgeographischen Bedingungen zonal angeordnet, wobei die Landwirtschaftszonen weitgehend mit naturräumlichen Großeinheiten übereinstimmen. Die Rekonstruktion landwirtschaftlicher Verhältnisse basiert insbesondere auf grundherrschaftlichen Abgabenverzeichnissen, archäologischen Funden sowie Geländedenkmälern in Form von Flurwüstungen...

Neue Überlegungen zur Varusschlacht

01.01.2009 Wilm Brepohl

Die neuen Überlegungen zur Varusschlacht (9 n. Chr.) beziehen sich nicht auf die nach wie vor offene Frage der Örtlichkeit der Schlacht, sondern auf die Angriffsplanung des Arminius sowie die Deutung des "saltus Teutoburgiensis"...

Steinzeit in Westfalen

01.01.2008 Kai Niederhöfer

Vor etwa 600.000 Jahren besiedelte der Mensch Mitteleuropa. Einer der berühmtesten Funde aus dieser Zeit ist ein im Jahre 1907 in Mauer bei Heidelberg entdeckter Schädel eines urgeschichtlichen Menschen, des so genannten Homo heidelbergensis. Die frühesten menschlichen Relikte aus Westfalen sind allerdings jünger, sie stammen aus dem Mittelpaläolithikum, dem mittleren …

Bronzezeit und vorrömische Eisenzeit in Westfalen

01.01.2008 Kai Niederhöfer

Wenn ab ca. 2.200 v. Chr. von der Bronzezeit gesprochen wird, handelt es sich dabei nicht um einen kulturellen Neubeginn, sondern um eine Entwicklung, ist doch bereits seit dem Jungneolithikum z. B. Schmuck aus Kupfer bekannt, der als Beigabe vereinzelt in Gräber gelangte. In Mittel- und Nordeuropa wurden seit dem …