Im Zuge der Zensuserhebung vom 9. Mai 2011 wurden, 24 Jahre nach der Volkszählung vom Mai 1987, erstmals auch die Wohngebäude und Wohnungen in Nordrhein-Westfalen statistisch wieder genauer erfasst. Abgesehen von der Möglichkeit einer sachgerechteren Kommunal-, Regional- und Landesplanung bietet die neue Gebäude- und Wohnungszählung auch eine sehr gute Basis für eine bessere Einschätzung wichtiger sozioökonomischer Strukturen und Prozesse, für die die Wohnraumsituation ein wesentlicher Baustein sein kann.
Vor 2011 musste man sich mit einer Fortschreibung der Daten von 1987 behelfen, wobei man die Bautätigkeitsstatistik zugrunde legte. Es zeigte sich jedoch, dass die Ergebnisse des Zensus z. T. deutlich von den Fortschreibungszahlen abwichen. So ergab sich beispielsweise für Nottuln (Kreis Coesfeld), dass der tatsächliche Bestand an Wohngebäuden gegenüber der Fortschreibung um 21,6% höher lag, in Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) waren es 19,7%.
Statistisch unterscheidet man u.a. "Gebäude mit Wohnraum", "Wohngebäude" und "Wohnungen". In "Wohngebäuden" muss mehr als die Hälfte der Nutzfläche aus Wohnungen bestehen und der Anteil von Läden, Büros usw. darunter liegen. Wohnungen müssen zum Wohnen bestimmt, abgeschlossen und zur Führung eines eigenen Haushalts geeignet sein.