Europas größter Damenschuhhersteller, die Wortmann-Gruppe, wächst seit über 40 Jahren im lippischen Detmold. Im Geschäftsjahr 2013/14 konnte die Wortmann-Gruppe 52,6 Mio. Paar Schuhe verkaufen, davon 31,6 Mio. im Segment "Fashion" und 21,0 Mio. im Bereich "Standard".
Wortmann-Schuhe aus Detmold in die ganze Welt
Zur Unternehmensgruppe zählen neben der Topmarke Tamaris die Marken Marco Tozzi, Caprice, Jana und s.Oliver shoes. Dazu kommt die Novi Footwear Fareast Ltd. in Asien. Wortmann ist mit eigenen Gesellschaften an acht Standorten in Europa, mit weiteren elf in Asien und einem in den USA vertreten. International zählt die Gruppe derzeit insgesamt 1.114 Mitarbeiter (2012/13: 1.092), davon 699 in Europa. Weltweit produzieren ca. 30.000 Arbeitskräfte für die Detmolder "Schuh-Holding". Im Geschäftsjahr 2013/14 konnte wiederholt der Umsatz gesteigert werden, und zwar um 0,2% auf 1,013 Mrd. Euro. Die Exportquote blieb dabei konstant bei 53,2%. Positiv entwickelten sich im europäischen Ausland vor allem die Märkte in Frankreich, BeNeLux und Großbritannien, aber auch z. B. in Griechenland. Dagegen blieb Osteuropa vor allem in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres hinter den Erwartungen zurück. Die Kollektionen der Wortmann-Gruppe werden weltweit in über 70 Ländern und mehr als 15.000 Schuhgeschäften angeboten. Die neu gegründete USA-Tochter Tamaris Inc. wird 2015 mit dem Verkauf der Herbst-Winter-Kollektion starten. Die Tamaris Systempartnerschaft, seit über 10 Jahren erfolgreiches partnerbetriebenes Storekonzept, verzeichnet derzeit insgesamt 946 Standorte (2012/13: 845, plus 12%) in 32 Ländern. Hierin enthalten sind 299 Tamaris Mono-Label-Stores (2012/13: 253, plus 18%) und 647 Shop-in-Shops (2012/13: 592, plus 9%). Ca. 45% der Flächen werden im Ausland betrieben. Der Anteil des Online-Handels am Gesamtgeschäft nimmt von Jahr zu Jahr zu, wobei der Fokus nach wie vor klar auf einem "Multichannel-Ansatz" liegt, mit dem Ziel, den stationären Schuhhandel mit dem digitalen noch enger zu verzahnen.
Rein statistisch besitzt jede zweite Frau in Deutschland ein Paar Tamaris Schuhe. Der Bekanntheitsgrad der Marke in Europa liegt bei über 70%. Unterschieden wird in drei Kollektionen: Elegante Modelle sowie Business Schuhe unter der Marke Tamaris, eine designorientierte junge Linie unter "Tamaris Trend" und sportive Designs mit flachen Absätzen unter "Tamaris active".
Im Jahre 1967 gründete Horst Wortmann die Wortmann KG in Detmold. Schon im Jahr 1972 erwirtschaftete die Firma einen Jahresumsatz von 20 Mio. Euro. Im gleichen Jahr wurden an dem Standort, der auch heute noch der Firmensitz ist, ein neues Verwaltungsgebäude und große Lagerkapazitäten errichtet. Wichtige Übernahme war 1984 die Wendel GmbH in Pirmasens – auch heute noch ein Firmenstandort, Produktionsstätte und insbesondere Innovationszentrum, vor allem der CAPRICE Kollektion, mit modebewussten Modellen mit hohem Tragekomfort.
Der Umsatz stieg bis 1984 auf 100 Mio. Euro, 1993 auf über 340 Mio. Euro und 1997 auf über 390 Mio. Euro (bei 15.000 Schuhgeschäften). 1996 wurden auch die Erweiterung des Hauptgebäudes und das neue Logistikzentrum am Standort Detmold fertiggestellt. Seit 1999 werden auch Textilmarken unter der Tochtergesellschaft shoe.com vertrieben. Im Jahre 2000 wurde die Marke Jana eingeführt, Schuhe mit einem attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis und der Besonderheit, dass sie in zwei unterschiedlichen Weiten angeboten werden. Seit 2002 wurde dann die Marke Tamaris zum Erfolgsprodukt für den Endverbraucher, der erste Store der Marke wurde 2005 in Berlin eingeweiht. Ebenfalls 2005 übernahm die shoe.com die Schuhlizenz der Textilmarke s.Oliver. In zahlreichen Markenstudien wird seitdem vor allem die Marke Tamaris sehr erfolgreich ausgezeichnet. Im Jahre 2013 wird dann erstmals die Marke von einer Mrd. Euro Umsatz übertroffen.
Im Jahr 2014 investierte die Unternehmensgruppe kräftig in den Standort Detmold: Zum Ende des Jahres wurde in Detmold ein neuer Fabrikverkauf eröffnet. Das Investitionsvolumen betrug ca. 5 Mio. Euro. Ebenfalls in Detmold wird die Gruppe weitere ca. 4 Mio. Euro in den Ausbau ihrer Hauptverwaltung investieren. Die Expansion der jüngeren Vergangenheit führte zu einem deutlich gestiegenen Bedarf an modernen Büroflächen. Durch den großzügigen Ausbau bestehender Flächen wird Raum für ca. 140 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. In den Standort Pirmasens wurden ca. 3 Mio. Euro investiert. Die Gesamtinvestitionen lagen mit 16,5 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Bei einer konstant hohen Eigenkapitalquote von über 75% erfolgen sämtliche Investitionen grundsätzlich aus eigenen Mitteln. Bankkredite werden nicht in Anspruch genommen.
Die Schuhe werden in Produktionsstätten auf der ganzen Welt hergestellt, ein Großteil davon in Asien. Dabei wird extrem auf die sozialen und ökologischen Standards geachtet, wobei verschiedene kulturelle und gesetzliche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Daneben gibt es eine Reihe von universellen Standards, die eingehalten werden müssen, und die durch unabhängige Prüf- und Forschungsinstitute ständig kontrolliert werden:
- keine Zwangsarbeit, Anwendung von körperlichen Strafen ist untersagt,
- keine Diskriminierung auf Grund des Geschlechts, der Religion, der Nationalität oder anderer persönlicher Eigenschaften,
- keine Kinderarbeit,
- faire Entlohnung; Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns,
- Arbeitssicherheit,
- Arbeitszeiten: auf Dauer nicht mehr als 48 Stunden in der Woche, nicht mehr als 12 Überstunden pro Woche, alle auf freiwilliger Basis,
- Versammlungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen und Arbeitnehmervertretung,
- Antikorruptionsregeln,
- Kontrolle über die Herkunft der Ware,
- Reduzierung ökologischer Auswirkungen und umweltschonende Verpackung,
- Reduzierung CO2-Emissionen.
Das Unternehmen Wortmann investiert am Standort Detmold ausdrücklich in die Personalakquise, um den Mitarbeiterbedarf auch in Zukunft decken zu können.
Weiterführende Literatur/Quellen
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Die Glocke vom 22.02.2015: "Frühjahrssaison lässt Geschäft mit Schuhen blühen" |
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www.tamaris.de |
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www.wortmann-group.com |
Erstveröffentlichung 2015